Neubau Fernwärmeverbundleitung Frankfurt-Süd

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Die Netzdienste Rhein-Main GmbH (NRM), eine hundertprozentige Tochtergesellschaft der Mainova AG, plante den Bau einer Fernwärmeverbindungsleitung DN 500. Die Strecke erstreckte sich über eine Gesamtlänge von 3,2 km, beginnend vom Netz Niederrad, durch einen neu zu bauenden Maindüker weiter zum Heizkraftwerk West und von dort aus bis zum Heizkraftwerk Messe. Durch die Vernetzung der Heizkraftwerke können diese effizienter und flexibler genutzt werden, was zu einer erhöhten Effizienz des Fernwärmenetzes führt und eine stärkere Nutzung der CO²-neutralen Wärme aus dem ebenfalls angeschlossenen Müllheizkraftwerk Nordweststadt ermöglicht. Insgesamt führte dies zu erheblichen Einsparungen bei den CO²-Emissionen.

Die Aufgabe der KOCKS INGENIEURE war die Planung der Ingenieurbauwerke und der technischen Ausrüstung, die Tragwerksplanung der Dükerbauwerke, die UVP-Vorprüfung sowie die Bauüberwachung.

Um das Heizkraftwerk Niederrad mit dem Heizkraftwerk West zu verbinden und von dort zum Heizkraftwerk Messe zu gelangen, musste die Fernwärmetrasse einige besondere Herausforderungen bewältigen. Ein Abschnitt der Trasse führte unter dem Main und ein anderer unter dem Gleisvorfeld des Frankfurter Hauptbahnhofs, wo 32 Gleise zu queren waren. In anderen Abschnitten wurde die Trasse teilweise überirdisch als Freileitung und teilweise unterirdisch verlegt.

Um die Leitungen unter dem Main und dem Gleisvorfeld zu verlegen, wurden Versorgungstunnel in einer Tiefe von 6 m unter dem Gleisvorfeld und 10 m unter dem Flussbett des Mains gebaut; diese Tunnel hatten einen Durchmesser von 2,50 m. Für die Verlegung der unterirdischen Leitungen kamen maschinelle Vortriebsverfahren zum Einsatz.

Für die Querung der 32 Gleise des Gleisvorfeldes des Frankfurter Hauptbahnhofes war ein sehr umfangreiches Überwachungsprogramm erforderlich, alle Gleise wurden kontinuierlich mithilfe automatisch arbeitender Tachymeter vermessen. Während des gesamten Bauprojekts überprüften vier Tachymeter in regelmäßigen 20-Minuten-Intervallen an den Schwellen platzierte Messpunkte in allen drei Koordinatenrichtungen. Die erfassten Daten wurden in Echtzeit über eine internetbasierte Plattform bereitgestellt, die von allen Beteiligten permanent eingesehen werden konnten.

Neben den unterirdischen Dükerbauwerken waren auch Rohrbrücken zur Überführung von Straßen und Gleisen notwendig, Die Abnahme der vorgefertigten Stahlbauteile erfolgte durch einen Schweißfachingenieur der KOCKS INGENIEURE vor Ort im Werk in Polen.

Auftraggeber
Mainova AG / Netzdienste Rhein-Main GmbH
Projektleiter
Dipl.-Ing. Michael Brinkmann; Dipl.-Ing. Amel Kurtovic
Leistungen
  • Planung Ingenieurbauwerke Lph. 1-9
  • Tragwerksplanung Lph. 1-6
  • Technische Ausrüstung Lph. 1-9
  • UVP-Vorprüfung
  • Örtliche Bauüberwachung