Achtstreifiger Ausbau der A 1 einschließlich Neubau der Rheinbrücke Leverkusen
Im Jahre 2012 wurde festgestellt, dass die aus den 1960er Jahren stammende Leverkusener Rheinbrücke schwerwiegende Bauwerksschäden aufweist. Der aufgrund der Bauschäden seit 2013 bereits mehrfach entstandene Zwang zur Sperrung der Autobahn für LKW mit mehr als 3,5 Tonnen führte zu hohen volks- und privatwirtschaftlichen Verlusten.
Anfang 2013 wurden vier auf Großbrückenbau spezialisierte Ingenieurbüros von Straßen.NRW zu einem zweistufigen Ideenwettbewerb aufgefordert. In diesem Wettbewerb konnte sich die vom Ingenieurbüro GRASSL geführte Gruppe, in der KOCKS INGENIEURE für den Part der Verkehrsanlagen, der Entwässerungsplanung sowie für den Lärmtechnischen Fachbeitrag zuständig sind, gegen starke Konkurrenz durchsetzen.
Die zu planende Baumaßnahme umfasst den Neubau der Rheinbrücke und den Ausbau der Autobahn A 1 und erstreckt sich dabei auf den Bereich von der Anschlussstelle Köln-Niehl (einschließlich) bis zum Autobahnkreuz Leverkusen-West inklusive der sog. „Hochstraße A“. Der Streckenabschnitt der A 1 wird aufgrund der prognostizierten zukünftigen Verkehrsstärken auf acht durchgängige Fahrstreifen ausgebaut werden. Zwischen der AS Köln-Niehl und dem AK Leverkusen-West wird zusätzlich ein Manövrierfahrstreifen pro Richtung vorgesehen. Die Rampentrassierung im AK Leverkusen-West wird an die veränderte Trasse der A 1 angepasst.
Im Hinblick auf die Genehmigungsfähigkeit und Baubarkeit wurden intensive Abstimmungen geführt u. a. zu den Themen Verhältnismäßigkeit der Lärmschutzanlagen, Bauverfahren in der Altablagerung, Ersatztrassen für Leitungen, neue und veränderte Einleitungen in Gewässer, Hochwasserschutz und Umleitungsstrecken für diverse Bauphasen.
Für die Planfeststellung wurden die Planunterlagen aufbereitet, die Synopsen für die Einwendungen erstellt und der einwöchige Erörterungstermin begleitet sowie im Verfahren am Bundesverwaltungsgericht Leipzig mitgewirkt.
Bedingt durch das Projektumfeld der Altablagerung Dhünnaue waren im Rahmen der Ausführungsplanung komplexe Aufgaben u. a. zur Ausführung der Gründung und zur Anbindung der Oberflächenabdichtung der Altablagerung an die neuen Baukörper zu lösen. Zudem waren die Aspekte einer im Nahbereich der A 59 verlaufenden Dichtwand / Sperrwand planerisch zu beachten. Die fünf Beckenanlagen wurden nach RiStWaG-Standort geplant. Eine Beckenanlage ist als Retentionsbodenfilterbecken vorgesehen.
Die Dringlichkeit des Projektes erforderte das Parallelarbeiten von mehreren Fachdisziplinen. Durch BIM-orientierte Bearbeitungsweisen konnte eine effiziente und effektive Informationsverarbeitung gewährleistet werden.